Montag, 2. Juni 2008

Renovieren und andere Frustrationsmöglichkeiten

Das wichtigste am Ausziehen ist: Eine Wohnung finden. Das stellte hier schon das erste Problem dar. Tübingen ist ja bekannt als Wohnungsknappe Studententenstadt, und da Studenten bekanntlich die reichsten unter Deutschlands Bewohnern sind, sind die Mieten hier horrend! Eine bezahlbare Wohnung zu finden, die auch noch einen gewissen Raum bietet war also alles andere als einfach.

Aber Fortuna hatte anscheinend einen guten Tag und bescherte mir eine bezahlbare Wohnung mit 49 qm, und das auch noch direkt neben der Klinik - ich kann also zu Fuß zur Arbeit laufen und genauso zu Fuß in 5 Minuten in die Innenstadt. Eine Bushaltestelle ist auch noch genau vor der Haustüre, falls ich mal fußlahm werden sollte, (Bus zur Klinik und in die Stadt fährt alle 10 minuten) und wenn ich aus meinem Südfenster im 6ten Stock schaue, sehe ich nur Bäume und Wiesen und Schafe (bääähähähäää). Kurzum, die Umgebung passt perfekt.

Die Wohnung selber hat 2 Zimmer, ein kleines Schlafzimmer und ein größeres mit offener Küche - herrlich. Ich liebe Wohnküchen. Ich koche eh schon gerne, aber direkt noch am Wohnraum, das hat was super gemütliches. Bad und Toilette sind auch getrennt, was zwar den Platz in beiden
Räumen kleiner macht, aber es ist ganz angenehm. Wenn man allerdings auf der Toilette sitzt und etwas größer ist, haut man sich die Knie an der Wand an. Dafür passt eine Waschmaschine noch rein. Ein Balkon nach Südwesten ist auch noch da, sogar so geräumig, daß man einen schönen großen Gartentisch aufstellen kann.

Einziger Nachteil: Die Vormieterin war so dermaßen schlampig mit ihrer Renovierungsarbeit, daß man grad alles nochmal machen konnte. Fliesen in der Küche sind nur über die Hälfte der Wand geklebt, im Bad ist hinter der Heizung garnicht gefließt worden, Silikon kannte sie garnicht, dafür hat sie alles, was man normalerweise nagelt oder schraubt mit BAUSCHAUM verklebt. Und Regale muss man ja auch nicht abhängen, wenn man streicht, man kann ja genauso gut aussen rum malen. Kurzum, das Renovieren war mehr als Frustrierend. Jedesmal,w enn man dachte "so, fertig" kam irgendwo noch ein Eckchen raus, das nicht gestrichen war, oder ein kaputtes Klo oder eine tropfende Wasserleitung. Irgendwas war immer.

Achja, die Küchenwandfliesen: Natürlich gibt es im Baumarkt eben exakt diese Fliesen nicht mehr. Also andere gekauft, mit ner anderen Farbe. Hmpf. Das fällt natürlich auf, ist aber zum Glück nicht so gravierend, dass man deswegen sofort wieder ausziehen will. richtig Spaß gemacht hat das verlegen aber. Es sind keine kompletten Fliesen, die da kleben, sondern nur Bruchstücke. Die macht man abe rnicht indem man mit dem Hammer drauf haut, denn Fliesen haben unerklärlicherweise die Eigenschaft immer rechteckig zu brechen, wenn man das nicht will, aber ich 3000 Einzelteine zu zerspringen, wenn man eine Ganze an die Wand kleben will und fallen läßt. Wenn man aber ein dünnes Kabel auf den Boden legt, läßt sich über dieses eine Fließe genau in die Form brechen. Simpel und effektiv. Das Verlegen war dann so einfach wie Puzzeln ohne Vorlqge und hat tierisch Spaß gemacht.

Zitat: "Hast du ein Stück das aussieht wie Indien?"

- "Nein, aber ich kann die eins geben, dass aussieht wie ein abgebissener Keks."

Es haben dann noch ein paar Schränke gefehlt, die wir nachkaufen mussten - soll ja alles ein bisschen ähnlich aussehen, deswegen ging es ab zu IKEA. 2 Dinge werde ich beachten, wenn ich dort das nächste mal hingehe: 1) Geh nicht am Samstag zu Ikea, und 2) Geh einfach NIE wieder zu Ikea. 2 Stunden warten am "Express-Schalter" extra für Küchen. Nicht, weil der vor mir so lange gebraucht hat, sondern weil der nette Herr, der dort helfen sollte in der Mittagspause war. Grundsätzlich hab ich nichts gegen Essen, aber muss es denn 2 Stunden lang dauern?! an einen anderen schlater konnte man auch nicht, weil da jemand auf die Idee kam sich am Samstag Mittag eine komplette Großküche planen zu lassen. Kurzzeitig war ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch und wollte mir alle Teile selber zusammensuchen gehen. Es war besser, das nicht zu tun, denn ich hätte die Türscharniere und Schubladengriffe vergessen.

Somit ist die Küche erstmal komplett, Wohn und Schlafzimmer richte ich dann morgen ein.
Viel Spaß beim Fließen puzzeln,
Daniela

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