Sonntag, 15. Juni 2008

es geht dem Ende zu

So lang die Vorfreude sich aufgestaut hat, so schnell ist der ersehnte Tag auch gekommen. Die letzten Kisten sind gepackt, die Regale abgebaut, das Zimmer ist quasi leer, einzig große blaue Mülltüten stehen überall noch herum, kleine Kästen mit Schrauben zu den jeweiligen Schränken und Regalen und Umzugskisten. Jede Menge Umzugskisten.

Ein letztes Mal noch das Auto packen, losfahren, Möbel aufbauen, einräumen und irgendwo zwischendrin noch das Gefühl bekommen "ich bin gerade ausgezogen...." So einfach, wie man sich das vorstellt ist es nicht. Das Auto war gepackt, die Familie steht vor der Türe, ich startet den Motor und denke "jetzt ist es also soweit". Die Tränen stehen mir in den Augen als ich losfahre und meinen eltern geht es nicht anders. Uns allen ist klar (bei mir ist jetzt erst der Moment, an dem es mir wirklich bewusst wird), daß ich endgültig ausziehe und nicht nur Zeitweise und irgendwann nach Hause zurückkomme. Klar - Familie bleibt Familie, ich komme sie besuchen, ich werde auch mal übernachten, aber von nun an werde ich Gast sein in dem Haus, daß jetzt über 20 Jahre mein Zuhause war.

Noch ist es nicht greifbar, denn die wichtigsten Dinge fehlen noch - ein Bett zum Beispiel. Oder eine Couch - eigentlich das komplette Wohnzimmer ist noch nicht vorhanden. Derzeit stapelt sich dort Werkzeug, Bauschutt, Küchenelemente und noch lauter so Renovierungssachen, die eigentlich in einer fertigen Wohnung nichts mehr zu tun haben. Aber bis die Wohnung wirklich den Stempel "fertig" verdient hat wird es noch Wochen dauern. Ich habe noch nichtmal alles mitnehmen können, was ich wollte. Aber im Moment ist das auch erstmal unwichtig, viel wichtiger ist, daß ich einen Platz zum schlafen habe, wenn ich diese Woche arbeite und nicht wieder jeden Tag nach Tübingen und zurück pendeln muss.

So muss man es jetzt die nächsten Wochen auch einfach mal sehen - noch ist es keine Wohnung, sondern ein Schlafplatz. Im Moment überwiegt noch das alleine sein vor der Freude übers "auf den eigenen Beinen" stehen. Aber der Blick aus dem Fenster, auf den Wald, auf die Klinik (meine neue Arbeitsstelle, die mir wirklich wahnsinnig gut gefällt) und die Vorfreude auf das Gesamtbild, das hier bald bestehen wird steigert die Stimmung doch noch ins etwas Positivere.

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