Dienstag, 3. Juni 2008

"Bestehst du auf diese Wand da...?"

Als ich das erste Mal in meiner neuen Bleibe war habe ich mir versucht auszumalen, wie ich sie einrichten würde. Da die Couch, da ein Regal, da kommt mein Reisenterrarium hin... verdammt, kein Platz für den Schreibtisch, also das Regal hier, Schreibtisch hier...und das Terrarium? Verdammt!!! Diese Blöde Türe da nimmt viel zu viel Platz weg! Das gescheiteste wäre doch, wenn man den Zugang zum Schlafzimmer einfach in die andere Wand gemacht hätte. Aus einem laut gedachten "Wieso versetzen wir die Türe nicht einfach?" wurde ein "ach Blödsinn, viel zu großer Aufwand".

Ich hatte die Idee ein paar Tage später schon fast vergessen und mich mit dem Raum der vorhanden war arrangiert, da klingelt das Telefon. Mein Papa war dran. "Sagmal, bestehst du auf diese eine Wand da?" "welche Wand ... nnn....nein?" "Okay" *klick* ein leiser Verdacht wuchs in mir - ich kenne ihn zu gut. Wenn er mal eine Idee im Kopf hat, reift diese, und wächst, solange, bis er sich alles ausgemalt hat und aus einer fixen Idee ein Plan wurde. Als ich abends auf dem Weg zur Wohnugn war um die letzten Fließenfugen zu verputzen fiel es mir auf einmal wieder ein. OH MEIN GOTT, DIE TÜRE!!!!!!!

Ich kam gerade noch rechtzeitig um mit anzusehen, wie er das erste Loch durch die Wand bohrte. Dann ging alles ganz schnell. Ein großes Loch, eine Motorsäge, ein *njjjjjjiiiiiiieeeeeeeet* und da wars auf einmal Dunkel.

Man sollte auch die Wand auf Leitungen überprüfen, bevor man durch sie durchsägt!

Das hätte mir mal passieren sollen. Nun gut, ein glatter Schnitt durchs Kabel, egal, wenns schon durch ist, können wir ja auch weiter machen.
Es dauerte genau 10 Minuten, da war die Wand weg. 8 cm leichter Gips, ein Schnitt links, einer rechts (es ging tatsächlich so leicht wie Kuchen schneiden) einer oben quer und schon schwankte sie. Wir haben kurz überlegt, ob wir sie einfach umpusten sollen, wie der Wolf bei den 3 kleinen Schweinchen, aber haben uns dann doch Für den Bodenbelag entschieden und erstmal kleine Stückchen von oben runtergesägt. Nach dem ersten halben Schnitt hatte aber die ganze Mauer so dicke Risse, das man die Teile ganz bequem abnehmen konnte.

Jetzt liegen in meinem Schlafzimmer 2 qm Gipsplatten und 3 cm dick der Staub. Ich bete bereits, daß das jemals wieder sauber werden wird. Dummerweise fehlt noch der Türrahmen, die Türe, und der Sockel.... bisher hab ich also ein Mauerloch. Das hätte was hobbitartig gemütliches, wenn nicht das Loch so riesig wäre, daß ein Pferd quer durchpasst. Das Fundament haben wir am selben Abend noch gießen können, jetzt warte ich gespannt darauf, eine Türe kaufen zu gehen.

A propos Fundament. Das abgerissene Kabel musste ja neu verlegt werden. Das fiel uns natürlich erst ein, als der Estrich schon gegossen und glatt gestrichen war. da wir grade kein Kabel zur hand hatten, haben wir einen Kabelkanal, der neben dem Kühlschrank an der Wand klebte (war natürlich mal wieder mit BAUSCHAUM befestigt) kurzerhand abgerissen und im Estrich versenkt.

Zusammengefasst: Mauer ist jetzt Loch. Da wird es Zeit die grandiosen (!!!) Monsters of Liedermaching zu zitieren:

Türen gibt’s oh Mann oh Mann so viele noch und nöcher
das hat auch seinen Sinn sonst gebs ja höchstens Mauerlöcher [...]


(Siehe Hier....)

Bilder vom Inferno gibt es hoffentlich morgen (sofern ich denn wieder Licht in der Wohnung habe...)


Voller Staub, blauer Flecken und mit immernoch geschwollenem Handgelenk vom Ikeaschränke zusammenbauen grüßt

Daniela (türenlos)

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