Donnerstag, 5. Juni 2008

Mein Tetris-Regal - Teil 1



Das hier wird das bislang größte Projekt für meine Wohnung.
Wie kam es dazu? Ich war grad dabei, meine Wohnung mit Sketchup nachzubauen. Weil ich es schon vor zwei Monaten nicht erwarten konnte, meine Wohnung einzurichten, kam es mir grad recht, Möbel erst einmal virtuell durch die Gegend zu schieben. So kam es dann, dass ich nach einem vorgefertigten Regal gesucht hab in der Datenbank. Als ich eines der Suchergebnisse sah, wusste ich genau, dass ich nicht mehr weitersuchen muss. Irgendein Mensch hat dort nämlich eine Regalwand bestehend aus Tetrisformen gebaut. Diese Wand war bunt und insgesamt zu einem Rechteck zusammengefügt.
Diese Regale musste ich haben!
Meine Wand sollte anders aussehen. Ohne die bunten Rückwände, anders zusammengebaut. Das schönste daran ist ja, dass man sie immer wieder anders stapeln kann. Darum sollten die Teile in sich schon stabil genug sein.
Zwischenzeitlich hab ich mal geschaut, wie teuer sowas neu ist. Nur einen Preis hab ich gefunden, aber für den Betrag kriegt man auch einen gebrauchten Bentley!

Nun kam die Planung. Welches Material ist stabil genug für diese Formen? Wie kriege ich die Bretter miteinander verbunden? Wie säge ich die Verbindungsstücke heraus?
Von meiner ersten Idee, Massivholzplatten zu nehmen, kam ich relativ schnell ab, als ich sah, wie eine Massivholzplatte im Baumarkt aussah. Da waren nämlich die Kanten recht unregelmäßig abgeschliffen. Scharfe und gleichmäßige Kanten sollten es dann schon sein. 

Die nächste Schwierigkeit waren die Verbindungskanten. Am schönsten und wahrscheinlich am stabilsten wäre ein Gehrungsschnitt. Das bedeutet, dass die Kanten im 45°-Winkel aneinandergefügt werden. So hat man die größte Verbindungsfläche, außerdem von außen keine zusätzliche Kante. Nun, wer kann denn sowas? Wie ich nach ca. 6 Baumarktbesuchen rausfinden musste, kann es kein einziger Baumarkt. Nicht der, in welchem der Preis spricht, noch der, bei dem es immer etwas zu tun gibt. Bei dem ersten spricht nichts anderes als der Preis, denn beim Holzzuschnitt ist meistens keiner, mit dem man reden kann, bei dem zweiten muss man sich Werkzeug kaufen, um es dann halt selbst zu tun.

Der letzte Weg führte mich zu dem Schreiner hier bei mir um die Ecke. Warum eigentlich nicht der erste? Er wusste genau, welches Holz (Multiplexplatten rocken!) ich brauche, sägte es mir zurecht, natürlich auch auf Gehrung, was er mir ebenfalls empfohl. Dazu sagte er mir, wie ich es am besten zusammenbauen kann, und und und.
Wenn man was wissen will, einfach mal zum Fachmann gehen, nicht zum Discounter :).



Gestern sind jene bestellten Bretter angekommen! Dass eine Regalwand diesen Ausmaßes zerlegt in Bretter problemlos in einen kleinen Kofferaum passt, hat mich überrascht. Gestern klebte ich also schonmal die ersten beiden Bretter mit dem guten Leim meines Vaters zusammen. Der ist Polsterer, das hat seine Vorteile, wie sich später noch zeigen wird.
Die Technik ist folgende:
Man legt die Bretter mit der Innenseite nach unten, so dass die Gehrungsspitzen aufeinander zeigen. Über die Außenseite führt man nun ein Klebeband, welches eine Art Scharnier darstellt. Klappt man dann die Bretter zusammen und tadaa, sie halten. Hab mir natürlich begeisterungsfähig wie ich bin, ein ganzes Element so zusammengebaut, nur durch Tesa gehalten. Es hielt auch! 40 Sekunden. Dann klappte es in sich zusammen.
Dann ging es an's Leimen. Grundregel: Man hat immer zu viel Leim. Regel 2: Leim, der austritt, sollte nicht weggewischt werden, weil sich dann ein nur noch größerer Fleck in der Ecke bildet. Als ideal hat sich hier das Geodreieck erwiesen. Es zeigte den rechten Winkel und schob den Leim sauber weg.



Heute hab ich dann zusammen mit meinen Eltern die ersten zwei Elemente fertiggebaut. Sie trocknen mittlerweile und stehen im Wohnzimmer meiner Eltern, wie auch meinKühlschrank. Den werd ich auch noch beholzen. Dazu vielleicht mehr in einem anderen Beitrag.



Viel mehr Elemente werde ich hier nicht zusammenbauen können, da diese Wohnung hier so langsam wirklich voll ist.


Im nächsten Teil:
Wie behandle ich das Holz? Welche Farbe soll es bekommen?
Ist es stabil genug, um gestapelt zu werden?

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Super Artikel! Ich bin auch schon einige Zeit auf der Suche nach der passenden Inspiration für ein solches Regal - Danke für den ersten Eindruck :-)